Abwärtstrend in der Lebensversicherung gestoppt?
Es gab Zeiten – die Älteren werden sich erinnern –, in denen die Lebensversicherungskunden eine
Gesamtverzinsung von über 7 Prozent p. a. einstreichen konnten. In der Niedrigzinsphase ging dieser
Wert auf Sinkflug; 2012 fiel er auf unter 4 Prozent, 2016 auf unter 3. Im gerade abgelaufenen Jahr
wurden im Schnitt auch die 2,5 Prozent unterschritten. Und höhere Leitzinsen sind noch immer nicht
in Sicht.
Dennoch scheint so langsam die Talsohle erreicht zu sein – denn die bisher für 2019 bekannt
gegebenen Überschussbeteiligungen brechen mit dem Abwärtstrend. Stabil bleibt die laufende
Verzinsung beispielsweise bei LVM, Stuttgarter, Württembergischer, Allianz, Alte Leipziger,
Nürnberger, Axa und Bayerischer. Eine Anhebung haben Ideal und DEVK angekündigt.
Für manche Versicherten verwirrend sind die Begrifflichkeiten. Die laufende Gesamtverzinsung
umfasst den Garantiezins, der für die gesamte Vertragsdauer gilt, und den jeweils für ein Jahr
garantierten Überschuss. Daneben gibt es noch eine Mindestbeteiligung an den Bewertungsreserven
und einen Schlussüberschuss, die manchmal mit der Gesamtverzinsung zu einem Gesamtzins
zusammengefasst werden. Der sieht dann optisch höher aus, ist aber nicht garantiert.